Der gleitende Durchschnitt (auch gleitender Mittelwert) ist eine Methode zur Glättung von Zeit- bzw. Datenreihen. Die Glättung erfolgt durch das Entfernen höherer Frequenzanteile. Die Menge der gleitenden Durchschnitte wird iterativ („gleitend“) über einen Ausschnitt, das „Fenster“, eines gegebenen Signals berechnet. Das verwendete Fenster wird überlappend verschoben, d. h., wiederholt wird der letzte Wert aus dem betrachteten Ausschnitt gestrichen, der erste Wert nach dem Ausschnitt hinzugenommen und ein neuer Mittelwert berechnet.
Mit dem Rechner können die gleitenden Mittelwerte an beliebige Datenreihen berechnet werden. Die Datenreihe kann in eine Tabelle eingegeben werden oder aus einer Datei eingelesen werden. Die Periodenlänge kann beliebig gewählt und damit der Glättungsfaktor variiert werden. Unterschiedliche Glättungswerte können verglichen werden ebenso wie unterschiedliche Mittelwerte. Zu jedem Mittelwert kann die Standartabweichung (SD Standard Deviation) eingeblendet werden. Wahlweise können die Daten als Punkte oder Splinekurve dargestellt werden. Die berechneten Mittelwerte werden zusätzlich zur grafischen Darstellung in einer Tabelle numerisch aufgelistet. Die Ergebnisstabelle kann als csv-Datei exportiert werden.
Die Ergebnisstabelle wird mit dem Aufruf von 'Aktualisieren' neu berechnet.
Nr.
Data
SMA1
SMA2
WMA1
WMA2
EMA1
EMA2
EMA3
Berechnungsschema für den SMA mit den Periodenlängen 3 und 6
Berechnungsformel für den gleitenden Durchschnitt:
SMAt= 1/n ⋅ ∑ti=t-n Ci
Ci: i-ter Wert der Datenreihe
n: Periodenlänge
Beim arithmetischen bzw. einfachen gleitende Durchschnitt (Simple Moving Average – SMA) werden einfach alle Datenpunkte eines betrachteten Zeitraums addiert und anschließend durch die Anzahl der Datenpunkte dividiert. Damit besitzt jeder einzelne Datenpunkt den gleichen Einfluss auf das Ergebnis. Durch die auf diese Weise berechnete Durchschnittslinie erfolgt eine Glättung des Kursverlaufs. Die Durchschnittslinie ist deswegen gleitend, weil mit jedem neu hinzukommenden Kurs in der Zeitreihe der älteste Kurs in der Berechnung wegfällt.
Berechnungsschema für den WMA mit den Periodenlängen 3 und 6
Berechnungsformel für den linear gewichteten gleitender Durchschnitt:
WMAt= 2/(n(n+1)) ⋅ ∑ni=1 i ⋅ Ct-n+i
Ci: i-ter Wert der Datenreihe
n: Periodenlänge
Beim linear gewichteten gleitenden Durchschnitt (Weighted Moving Average – WMA) werden die näheren Datenpunkte mit einem höheren Gewichtungsfaktor multipliziert als die ferneren Datenpunkte, wobei der Gewichtungsfaktor linear abnimmt bis zum ältesten Datenpunkt.
Berechnungsschema für den EMA mit den Periodenlängen 3 und 6 sowie dem Glättungsfaktor 0.6
Berechnungsformel für den exponentiell gleitenden Durchschnitt:
EMAt= Ct * SF + (1 - SF) * EMAt-1
mit
EMAt: exponentiell gleitender Durchschnitt der betrachteten Periode
EMAt-1: exponentiell gleitender Durchschnitt der vorherigen Periode
Ct: Endwert der betrachteten Periode
SF = 2/ (n + 1) Glättungsfaktor (Smoothing Factor) aus der Periodenlänge
dabei ist n die Periodenlänge
oder SF= α mit 0 < α < 1
Beim exponentiellen gleitenden Durchschnitt (Exponential Moving Average – EMA) fließt immer die gesamte vorhandene Datenpunkt-Datenreihe in die Berechnung ein. Die eingestellte Periodenlänge dient lediglich der Ermittlung des Gewichtungsfaktors. Auch beim EMA wird dem aktuelleren Kurs ein höheres Gewicht beigemessen als dem jeweils älteren.
Drucken oder Speichern der Abbildung mit Anwahl über die rechte Maustaste.
Hier ist eine Liste weiterer Seiten:
Index Rechner Fourierreihe Horner-Schema Lagrange Interpolation Ausgleichsgerade, Ausgleichspolynom, Fourierreihe, Potenzgesetz, Gaussfunktion. Mittelwertrechner Fitting Gaußverteilung Rechner Taylorreihe Lineare Dgl 1.Ordnung