Integralrechnung

Rechenregeln unbestimmter Integrale

a) Additivität Eine Summe unter dem Integral wird integriert, indem die Summanden einzeln integriert und dann summiert werden.

(f(x)+g(x))dx = f(x)dx+g(x)dx

b) Faktorregel Eine konstanter Faktor a kann vor das Integral gezogen werden.

af(x)dx = a f(x)dx

c) Ist F(u) die Stammfunktion von f(u), dann gilt folgender Zusammenhang für beliebige Konstanten a und b mit a ungleich 0.

f(ax+b)dx = 1a F(ax+b)+C

d) Ist f(x) differenzierbar und f(x) ungleich 0, dann gilt folgender Zusammenhang.

f (x)f(x)dx = ln|f(x)|+C

e) Partielle Integration Sind die Funktionen u(x) und v(x) differenzierbar, so gilt der folgende Zusammenhang.

(u(x)v(x))dx = u(x)v(x)-u(x)v(x)dx

f) Substitution Ist die Funktionen f(z) stetig und z=g(x) differenzierbar, so gilt der folgende Zusammenhang.

(f(g(x))g(x))dx = f(z)dz

Grundintegrale

Allgemein

f(x)dx = f(x) dx = x

Potenzen

xndx = xn+1n+1 (ax+b)ndx = (ax+b)n+1a(n+1) dxx = ln|x|

Exponential­funktionen

exdx = ex axdx = axlna

Trigonometrische Funktionen

sinxdx = -cosx cosxdx = sinx tanxdx = -ln|cosx| dxcos2x = tanx dxsin2x = -cotx

Logarithmische Funktionen

lnxdx = xlnx-x (lnx)2dx = x(lnx)2-2xlnx+2x dxxlnx = ln(lnx)

Irrationale Funktionen

ax+bdx = 23a(ax+b)3 dxax+b = 2ax+ba

Beispiele

Beispiel: Linearität des Integrals (Regel a und b)

(5x+2sin(x))dx

= 5xdx+2sin(x)dx

Aufgrund der Additivität können die Summanden einzeln integriert werden.

= 5xdx+2sin(x)dx

Die konstanten Faktoren werden vor das Integral gezogen.

= 52x2-2cos(x)+C

Mit den Grundintegralen folgt die Lösung.

Beispiel: Abhängigkeit von einer linearen Funktion (Regel c)

12x+3dx

f(ax+b) = 12x+3

Die Funktion unter dem Integral ist abhängig von einer linearen Funktion.

F(u)=1udu=ln|u|+C

Bildung der Stammfunktion von f mit der Substitution u = ax + b.

= 12ln|2x+3|+C

Einsetzen gemäß Regel c ergibt die Lösung des Integrals.

Beispiel: f(x) im Nenner und die Ableitung von f(x) im Zähler (Regel d)

cos(x)sin(x)dx

ddxsin(x) = cos(x)

D.h. im Zähler steht die Ableitung des Nenners.

= ln|sin(x)|+C

Einsetzen gemäß Regel d ergibt die Lösung des Integrals.

Beispiel: Partielle Integration (Regel e)

x3ln(x)dx

x3dx = x44

Sei der erste Faktor v', dann ist das Integral des ersten Faktors v.

ddxln(x) = 1x

Die Ableitung des zweiten Faktors ergibt u'.

= x44ln(x)-14x3dx

Einsetzen gemäß Regel e.

= x44ln(x)-14x44+C

Mit dem Integral aus I folgt die Lösung des Integrals.

= x44(ln(x)-14)+C

Diese läßt sich mittels Ausklammern auch kürzer schreiben.

Beispiel: Integration mittels Substitution (Regel f)

xdxa2+x2

g(x) = a2+x2

Substitution des Nenners als Funktion g(x).

dgdx = xa2+x2 = xg

Die Ableitung von g(x) nach dx gibt den Zusammenhang der Differentiale.

xdx = gdg

Aufgelöst kann der Ausdruck in das Integral eingesetzt werden.

= gdgg = dg = g+C

Einsetzen und integrieren.

= g+C = a2+x2+C

Rückführung der Substitution ergibt die Lösung.

Rechenregeln bestimmter Integrale

Die Existentz der Integrale wird jeweils vorausgesetzt. Es sind a,b,c ∈ ℜ Konstanten.

a) Vertauschung der Integrationsgrenzen.

abf(x)dx = -baf(x)dx

a1) Definition

aaf(x)dx = 0

b) Faktorregel Eine konstanter Faktor a kann vor das Integral gezogen werden.

abaf(x)dx = a abf(x)dx

c) Summenregel Eine Summe unter dem bestimmten Integral kann mittels der Summanden integriert werden.

abf(x)+g(x)dx = abf(x)dx+abg(x)dx

d) Zerlegung des bestimmten Integrals in Teilintegrale.

abf(x)dx = acf(x)dx+cbf(x)dx

e) Mittelwertsatz Ist f integrierbar und gilt m ≤ f ≤ M, so existiert mindestens eine Zahl μ mit m ≤ μ ≤ M und es gilt der folgende Zusammenhang.

abf(x)dx = μ(b-a)

f) Veralgemeinerter Mittelwertsatz Sind f und g integrierbar und gilt m ≤ f ≤ M und entweder immer g ≥ 0 oder g ≤ 0, so existiert mindestens eine Zahl μ mit m ≤ μ ≤ M und es gilt der folgende Zusammenhang.

abf(x)g(x)dx = μabg(x)dx

g) Zweiter Mittelwertsatz Ist f monoton und beschränkt und g integrierbar, so existiert mindestens eine Zahl μ für die der folgende Zusammenhang gilt.

abf(x)g(x)dx = f(a)aμg(x)dx+f(b)μbg(x)dx

h) Wenn eine Funktion f stetig und differenzierbar ist, so gilt

F(x) = axf(t)dt

mit F(x) = f(x)

i) Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung. Ist die Stammfunktion F von f bekannt, so wird das bestimmte Integral von f folgendermaßen berechnet

abf(x)dx = F(b)-F(a)

j) Partielle Integration Sind die Funktionen u(x) und v(x) differenzierbar, so gilt der folgende Zusammenhang.

ab(u(x)v(x))dx = [u(x)v(x)]ab-abu(x)v(x)dx

k) Substitution für bestimmte Integrale.

ab(f(g(x))g(x))dx = g(a)g(b)f(z)dz

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